Donnerstag, 13. September 2012

Türme, Türme, Türme...

Wenn man als "Neuling" die ersten paar Mal das Gotteshaus in Rennes-le-Château besucht, erlebt man eine regelrechte Überflutung der Sinne - der Geist ist nicht fähig, die zahlreichen Symbole, Farben, Geometrien und Wörter zu fassen und zu ordnen - die Detailhaftigkeit ist zu mannigfaltig und zu zahlreich, die Sinne sind sprichwörtlich überfordert. Uns erging es nicht anders. Erst nach einer bestimmten Anzahl Besuche "nahm" man sich die Kirche "anders" vor und entsprechend auch wahr - und ging anschliessend viel gezielter an derer Entdeckung.
"Alles Massenware", "alles bekannte Sätze an den Wänden", "alles auch in anderen Kirchen
ersichtlich" – solche Floskeln und "fachmännischen" Aussagen von Forscherkollegen sind uns bestens bekannt – und trotzdem oder genau wegen solchen Meinungen lohnt es sich, mal genauer in die eine und andere Ecke zu schauen... und wird so manch Erstaunliches feststellen!
Beispielsweise fällt dem geistig offenen Betrachter etwas auf, das nicht ganz so verbreitet in den gängigen Innendekoration von Kirchen anzufinden ist: die Marie Madeleine Kirche in Rennes-le-Château ist gespickt mit Turmmotiven - soweit das Auge reicht...!
Ein Teil der Wanddekoration weist mit den angebrachten Zinnen auf eine Turmstruktur hin, dann betrachte man den Beichtstuhl: Türme. Oberhalb der Jesus und Maria Statuen, ja richtig, Türme. Beim Beichtstuhl - Türme. Noch nicht genug? Dann sehe man sich den Altar an: oben thront, ja, richtig geraten – ein Turm. Weiter geht’s zur Kanzel mit seinen Türmen und abschliessen kann man diese Turmwanderung draussen im Garten beim karolingischen Pfeiler... auch dort waren mal 4 Türme angebracht. Ganz zu schweigen natürlich vom legendären Tour Magdala!

Forscher wie z.B. Jean Brunelin gehen davon aus, dass Saunière mit diesem Symbol der Marie Madeleine ein Denkmal setzen wollte, wird sie doch durch einen Turm repräsentiert.  Wollte der Priester durch dieses stark verbaute Motiv in der Kirche darauf hinzuweisen, dass er etwas herausgefunden hatte, dass mit dieser Jüngerin Jesu zu tun hatte und in der Gegend zu finden sei? Ist dies der Grund dieser Offensichtlichkeit - ja dieser Pointiertheit? Mag sein...
Jedoch will uns diese Art "Kult-Theorie" nicht richtig ins Raster passen – und unsere Augenbrauen gingen kürzlich sprunghaft nach oben, als wir uns mit dem Studium des heiligen Grabes beschäftigten und dabei natürlich auch bei der gleichnamigen Kirche in Jerusalem landeten... im Inneren dieses Gotteshauses ist das Grab mit einer Art bautechnischen Ummantelung (einer Ädikula) umgeben, welche uns sehr stark an die Türme in Rennes-le-Château erinnert und unsere Sinne sprichwörtlich "wachrüttelte"... ob richtig oder falsch, unser Hirn machte sofort den link zwischen diesem Bau in Jerusalem und den Turmmotiven in und ausserhalb der Kirche von Rennes-le-Château – was die einte oder andere Theorie wieder untermauern würde...


 
Fortsetzung folgt...