Donnerstag, 18. April 2013

Malteserorden in der Schweiz

Der Malteserorden (voller Name: Souveräner Ritter- und Hospitalorden vom Heiligen Johannes zu Jerusalem, genannt von Rhodos, genannt von Malta) wurde im Jahr 1113 vom Papst anerkannt. Nach der Gründung eines Pilgerhospizes in Jerusalem nahm der Spitalorden während der Kreuzzüge vorübergehend auch eine kriegerische Funktion ein.
Seit dem 19. Jahrhundert konzentriert sich die katholische Ordensgemeinschaft auf ihre karitative Tätigkeit. Die Malteser sind der einzige Orden, der durch die UNO als ein souveränes, unabhängiges Völkerrechtssubjekt anerkannt wird. Sein humanitäres Jahreskapital beträgt 3 Milliarden Euro – mehr als bei jedem anderen Hilfswerk. Die helvetische Assoziation besteht seit 1961 und zählt rund 200 Mitglieder.
Der Selige Fra' Gerhard Sasso (sein Nachname wird auch mit Tum, Tune, Tunc, Tenque, Tonque oder Thom angegeben) (* um 1040; † 3. September 1120) war Gründer des Souveränen Ritter- und Hospitalordens vom Heiligen Johannes zu Jerusalem. Ebenso kann er als der erste Grossmeister dieses Ordens betrachtet werden. Gerhard stammte vermutlich aus Martigues in der Provence, andere Quellen geben auch Amalfi oder Avesnes im Hennegau an.
Etwa um 1048 entstand der Orden in Jerusalem aus dem Muristan, einem von Kaufleuten aus Amalfi gegründeten Hospital. Die für das Hospital zuständige Klosterbruderschaft erlangte unter der Leitung von Gerhard ab ca. 1100 die Unabhängigkeit als kirchlicher Orden. Dies wurde durch die von Papst Paschalis II. am 15. Februar 1113 erlassene Bulle "Geraudo institutori ac praeposito Hirosolimitani Xenodochii" verfügt. 1120, kurz vor dem Tode Gerhards, wurde die Bulle durch Papst Kalixt II. erneuert und bestätigt.
Der Malteserorden zählt heute weltweit etwa 12'500 Mitglieder und hat seinen Sitz in Rom, mit einem exterritorialen Status. Der Orden unterhält diplomatische Beziehungen mit 102 Staaten und hat auch eine eigene Währung.
Mehr Informationen kann man diesem Artikel entnehmen: "In der Schweiz sind wir Ritter fast unsichtbar" - ein Gespräch mit Gilles de Weck, dem höchsten Ritter der Schweiz...